Kuchen

Aus Thermopedia

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Torte
Torte

Die Geschichte des Kuchens geht weit zurück und ist sehr wechselvoll. Kuchen gehört zu der Gattung der Feinbackwaren und wird in der Regel aus einem Teig oder einer Masse hergestellt die gebacken, geröstet, getrocknet oder gegärt wird. Kuchen unterscheiden sich von Brot hauptsächlich durch seinen Fettanteil mit mindestens 10%. Zusätzlich, neben dem Fettanteil, enthält Kuchen auch andere Zutaten, wie z.B. Honig, Gewürze, Mandeln, Eier und Obst.

Unsere Vorfahren haben Backwaren wahrscheinlich durch Zufall entdeckt, vielleicht als ein Schussel den aus Gräsern gemahlenem Körnerbrei am Feuer vergessen hatte und der Teig daraufhin fest wurde. Bereits im mittleren Reich Ägyptens wurden Backwaren, welche mit Honig gesüßt wurden hergestellt. Historiker behaupten, dass die Ägypter das Backhandwerk als erstes beherrschten. Zunächst wurde das süße Brot zu besonderen Anlässen als Opfergabe für die Götter verwendet, um die Götter zu besänftigen, zu ehren oder ihnen zu danken. Später wurde es auch von mächtigen Pharaonen, einflussreichen und wohlhabenden Ägypten verzehrt. Das normale Volk ernährte sich von den einfachen Brot und den gröberen Sorten als Grundnahrungsmittel.

Im Altertum verfeinerten sich die Backwaren weiter. Die wohlhabenden Griechen und später auch die Römer haben auf festlichen Gelagen Brote, Kuchen und Torten gereicht, welche mit spanischem Honig glasiert und mit in Honig eingekochten Früchten belegt waren.

Im 12. und 13. Jahrhundert wurde Brot auch zum Hauptnahrungsmittel in Europa. Wie auch in Ägypten, blieb auch in Europa das feinere Brot (Weißbrot) und die Kuchen lange Zeit nur den Adeligen und Reichen vorbehalten.

Der Entwicklungsweg des Kuchens vom einfachen Gebäck bis zum Edelerzeugnis von Heute ist lang. Seine Entwicklung verdankt er wahrscheinlich experimentier freudigen Bäckern, Köchinnen oder Frauen die es sich leisten konnten den Geschmack des Brotes durch hinzufügen von anderen Zutaten zu verändern. Die Entdeckung der Bäckerhefe im 15. und 16. Jahrhundert revolutionierte das Bäckerhandwerk.

Sehr wohlhabenden Fürsten und Adligen besaßen oft einen eigenen Hofstaat samt Bäckerei und nur die Bäcker und Köche durften mit den damals sehr teueren und zum Teil importierten exotischen Zutaten hantieren. Einige Kuchenzutaten wie kandierte Wurzeln waren nur über Apotheker erhältlich, die das Vorrecht hatten, Früchte und Wurzeln zu kandieren. Im Apothekerlatein des Mittelalters, bedeutete "condire" das Einmachen und haltbarmachen von Früchten in Zucker. Im 17. Jahrhundert tauchte der Begriff "Konditor" lateinisch "condire" zum ersten Mal auf und es prägte sich eine neuartige Berufsgruppe aus, die sich ausschließlich bis zur Perfektion mit der Herstellung von Kuchen, Torten und Plätzchen beschäftigte.

Umso feierlich der Anlass umso so festlicher ist der Kuchen. Die Handwerkskunst des Konditors ist über die Jahrhunderte immer ausgereifter geworden, die Zutaten noch exklusiver und die Fantasie beim dekorieren fast grenzenlos. Dementsprechend kostspielig sind die süßen Köstlichkeiten. So bleiben oft besondere Kuchen und Torten Bestellungen direkt vom Konditor auch heute noch für den Normalverbraucher eher eine Seltenheit. Kuchen und Torte sind ein Genuss und keine Notwendigkeit - es ist ein Gaumenschmaus für die Zunge, ein Luxus Nahrungsmittel welches zu Familienfesten, Hochzeiten und besonderen Anlässen für alle geteilt wird.

Kuchen symbolisiert Wohlstand, daher kommt der Spruch: Ein Stück vom Kuchen abhaben wollen.

von Wendy Kuchta


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