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Kaffeetafel – Thermopedia

Kaffeetafel

Aus Thermopedia

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Kaffeeklatsch
Kaffeetrinkerin
beim Eingießen
der Becher füllt sich
der Becher wird außen warm
das Kaffebechermuster bleibt dunkel

von Wendy Kuchta

Kaffeetafeln kommen heutzutage in allen Varianten vor. Der Hauptbestand einer Kaffeetafel ist natürlich Kaffee und der hat eine lange Geschichte. Es wird oft behauptet, dass der Ursprung des Kaffees im Nahen Osten liegt, jedoch ist es wahrscheinlicher, dass das Hochland von Abessinien (auch bekannt als Äthiopisches Hochland) die Urheimat des Kaffees ist. Eine der vielen Legenden um Kaffee, soll sich in der Region Kaffa im Hochland Abessinien ereignet haben. Der Legende nach soll ein Hirte bemerkt haben, dass sich die Tiere nach dem Grasen sehr lebhaft und sonderbar benommen haben. Der Hirte ging dem Rätsel nach und fand heraus, dass sie immer dann nachts nicht zur Ruhe kamen und keine Anzeichen von Müdigkeit zeigten, wenn sie auf Weiden gegrast hatten, wo dunkelgrüne Pflanzen mit grünen, gelben und roten Früchten standen. Der Hirte berichtete seine Entdeckung einem befreundeten Mönch aus einem nahe gelegenen Kloster. Dieser war von der Entdeckung des Hirten sehr angetan. Mit der Vorstellung, dass es eine Pflanze gab, die ihm und seinen Brüdern helfen könnte, bei ihren nächtlichen Gebeten wach zu bleiben, machte sich der Mönch auf die Suche. In der Tat bemerkte der Mönch, dass nach dem Kauen der Blätter oder Früchte dieses Baumes, seine Müdigkeit verschwand und er munter seinem nächtlichen Beten nachgehen konnte. Er stellte bald fest, dass der bittere Geschmack der seltsamen Pflanzen als Sud zubereitet, angenehmer wurde.


Es spricht viel dafür, dass die Urheimat dieser Pflanze tatsächlich in Äthiopien liegt. Der Name Kaffee, stammt somit vielleich von dem Ort der Legende: Kaffa. Anderen Erklärungen nach, soll das Wort Kaffee aus dem alt arabischen Wort „qahwah" abgeleitet worden sein, qahwah bedeutet Wein. Der Kaffee, mit seiner anregenden Wirkung bekam den Namen des im Islam verbotenen Getränks Wein. So wurde Kaffee – „Wein des Islams“. Jedoch ist diese Auslegung wahrscheinlich ein Zufall. Wahrscheinlicher ist, dass die Pflanze und das daraus produzierte Getränk bereits als Kaffa oder Kaffee bekannt war, als arabischen Sklaven- und Händler in Äthiopien mit dessen Wirkung Bekanntschaft machten. Vermutlich wegen der sonderbaren Wirkung des Getränks, nahmen die arabischen Händler die Kaffeepflanze mit in ihre Heimat. Fest steht, dass die Araber bereits im 11. Jahrhundert Kaffee auf den künstlich bewässerten Küstenhängen des Roten Meeres anpflanzten. Muslimische Pilger verbreiteten Kaffee im gesamten Orient, und so wurde es zum Hauptgetränk der arabischen Welt. Im Jemen wurde die Kaffeebohne zum ersten Mal auf Steinplatten geröstet.


Der Tradition der Kaffeetafel, stammt wahrscheinlich aus dem arabischen Reich, auch wenn es mit den westlichen Kaffeetafeln nicht viel gemeinsam hat, so ähneln sich gewisse Rituale. Zunächst war Kaffee ausschließlich den Männern vorbehalten. Die Vorbereitung war aufwendig und Kaffee wurde meist zu besonderen Anlässe getrunken. So kam es, dass die arabischen Herren Kaffee gemeinsam bei wichtigen Besprechungen oder nach Ihrem Gebeten tranken. Zum Kaffee gab es reichlich Gebäck und Wasser. Der Gastgeber ließ den Kaffee in seinen feinsten Tassen servieren und als Zeichen seiner Gastfreundschaft den Tisch für die Gäste prachtvoll herrichten. So fand der Kaffee bald seinen Platz in der Islamischen Kultur. Er wanderte von Afrika bis ins Osmanische Reich. Die osmanischen Türken verfeinerten die Kunst der Kaffeezubereitung. Kaffee wurde ein fester Bestandteil ihres Lebens. Kaffeehäuser wurden wichtige soziale Einrichtungen. Allerdings blieben sie ausschließlich Männern vorbehalten. Es soll sogar ein türkisches Gesetzt gegeben haben, dass dem Ehemann die Scheidung erlaubte, wenn seine Ehefrau ihm den Kaffee verweigerte. Die Türken nahmen große Kaffeevorräte auf ihre Kriegszüge auch bis nach Mitteleuropa mit. Als die Türken Wien belagerten, gelang es dem Sprachkundigen Georg Franz Kolschitzky sich durch der feindlichen Linien zu schleichen um Hilfe von Polens König Sobiesky zu bekommen. Der König schickte seine Männer zuhilfe. Die Türken verließen Wien fluchtartig. In Ihre Eile hinterließen unter anderem auch ihre Kaffee. Da Kolschitzky als Retter Wiens galt, durfte er sich als erster von den Hinterlassenschaften der Feinde bedienen. Als weitgereister gebildeter Mann, interessierte er sich weder für das Gold oder die Waffen, sondern beanspruchte für sich lediglich die Säcke mit den braunen Bohnen. Er kannte Kaffeebohnen von seinen Reisen ins osmanische Reich. Bald eröffnete er eines der ersten Kaffeehäuser in Wien (1686) mit dem Namen 'Zur blauen Flasche' und begründete damit eine bis heute währende Tradition.


Zunächst blieb das exotische Heißgetränk nur einem kleinen Kreis vorbehalten, jedoch innerhalb weniger Jahrzehnte würde es zum gängigen Getränk in allen Bevölkerungsschichten. So wie bei den Arabern durften Frauen die Kaffeehäuser nicht einmal betreten. Erst später als Kaffeehäuser auch Kuchen und andere Köstlichkeiten anboten, öffneten sich die Kaffeehäuser für Frauen. So kamen auch diese beim geselligem Zusammensein am reich gedeckten Tisch in den Genuss von Kaffee aus edlem Kaffeegeschirr. Von dort verbreitete sich dieses Ritual in die Häuser der Reichen und später in allen anderen Bevölkerungsschichten. Die Tische zu Hause wurden ebenso wie im Kaffeehaus prunkvoll dekoriert und Kaffee in edelsten Porzellangeschirren serviert. So entstanden die ersten Kaffeetafeln. Je nach Anlass werden auch heute noch Kaffeetafeln prachtvoll dekoriert. Doch das wichtigste bei der Kaffeetafel bleibt die Geselligkeit, die Gastfreundlichkeit und die Freude mit Geschäftspartnern oder geliebten Menschen gemeinsam zu teilen.

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